Es ist schon lustig. Als ich in den 1970ern oft bei meinem Großvater in der Oberpfalz auf dem Bauernhof zu Besuch war, da hatten die Schweine noch Auslauf und bekamen unter anderem gedämpfte Kartoffeln als Futter. Dann verschwanden langsam die Ausläufe und auch das Futter wurde rapide umgestellt. Der (wie ich in im Nachhinein bezeichne) „sogenannte“ Fortschritt hielt Einzug, die Ställe wurden zu Hochsicherheitszonen, der Gesundheit der Schweine wegen. Und nun, fast 45 Jahre später schickt sich das AWO-Reha-Gut Kemlitz an, die Zeit zurückzudrehen. Dort haben die Schweine wieder Auslauf und bekommen gedämpfte Kartoffeln zu fressen. Was ist passiert? Nun, Geschäftsführer Heiko Terno und seine Mannschaft haben erkannt, dass es nicht nur die „eine“ richtige Art gibt Schweine zu halten, sondern mehrere. Und die Kemlitzer haben sich eben für diese Art entschieden und vermarkten die Tiere seit 2018 als Märkisches Kartoffelschwein. Vor den Toren des idyllischen Biosphärenreservates Spreewald inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft gelegen wird auf dem AWO-Gut regional produziert, verarbeitet und verkauft. Durch die vielfältige Tierhaltung gelingt es, die Nährstoffkreisläufe aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Tiere mit betriebseigenen Futtermitteln zu versorgen.

Vielfältige Landwirtschaft, kurze Wege und Inklusion

Die Transportwege bleiben kurz und tragen somit auch zum Ressourcenschonung bei. Zusätzlich gibt es auf dem Betrieb Beschäftigungsmöglichkeiten für kranke, sozial benachteiligte und beeinträchtigte Menschen. Und das nicht nur im Landwirtschaftsbereich, sondern auch im hofeigenen Schälbetrieb für Kartoffeln. Doch zurück zu den märkischen Schweinereien. Das Märkische Kartoffelschwein ist eine Kreuzung aus Duroc-Schwein und Alter Landrasse. Auf großen Frei- und Auslaufflächen mit Suhlen sowie direkten Zugängen zu den Ställen ohne Spaltenboden und nur mit Stroheinstreu wächst das Märkische Kartoffelschwein sehr naturnah auf. Durch die viele Bewegung ist das Fleisch qualitativ hochwertig. Dazu trägt auch erst nach einem Jahr geschlachtet werden. Und zwar quasi um die Ecke beim Fleischer Neumann in Petkus, dort gibt es auch einige ausgewählte Produkte aus dem Sortiment. Übrigens, auch die Zeitschrift Der Feinschmecker hat schon getestet und findet die Qualität „herausragend“. Wenn Sie nun also Lust bekommen haben den Geschmack selber zu überprüfen, dann können Sie die Produkte vom Märkischen Kartoffelschwein beim Meat-Bringer online bestellen. Der Lieferservice umfasst die Regionen Potsdam, Kleinmachnow und viele Stadtteile Berlins.

www.awo-gut-kemlitz.de


One Reply to “Das Märkische Kartoffelschwein – einfach saugut”

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