Was braucht es, um neben der erfolgreichen Führung eines Handwerksbetriebes auch noch den Vorsitz der Bäckerinnung eines Landkreises zu übernehmen? Geht es nach Heiko Paul, dann ist neben einer großen Menge Optimismus und viel guter Laune auch eine kleine Prise Wahnsinn durchaus von Vorteil. Aber, um dies gleich vorweg zu nehmen, nicht wegen der Kolleginnen und Kollegen in der Innung. Sondern eher, weil es nicht ganz einfach ist dem traditionellen Bäckerhandwerk in Zeiten von Backshops und Tiefkühlware die Geltung zu verschaffen, die es verdient hat. Es ist halt nicht mehr ganz so einfach wie früher, die Kunden davon zu überzeugen, dass echte (und vor allem frische) Handwerksqualität sowohl den Weg zur Bäckerei, als auch den etwas höheren Preis wert ist. Vielfältige Wege in der Vermarktung sind daher gefragt. Und dafür ist die Bäckerei Paul ein gutes Beispiel.
Kundenbindung auf der Schul- und an der Werkbank
Was er und seine derzeit 15 Mitarbeiter seit 1992 in der Backstube in Ahrensdorf zaubern, kann man nicht nur dort im Laden kaufen. Auch in Ludwigsfelde beim EDEKA-Center Specht und bei REWE in Saarmund ist Paul vertreten, darüber hinaus beliefert er das Mercedes-Werk in Ludwigsfelde. Weil er weiss, dass man mit der Kundenbindung nicht früh genug anfangen kann, dürfen inzwischen auch in 7 Kitas schon die Jüngsten die handwerkliche Qualität genießen. Und machen dann hoffentlich zuhause Druck, dass auch am Samstag und Sonntag die guten Brötchen aus Ahrendsdorf auf den Frühstückstisch kommen. Bei den Zutaten setzt Heiko Paul wie viele seiner Kollegen soweit möglich auf regionale Lieferanten. Beim Weizenmehl ist es aber mitunter schwierig, die Böden im Fläming geben die benötigte Qualität nur in geringen Mengen her. Wenn Sie sich davon überzeugen wollen, dass die obigen Zeilen keine Übertreibung darstellen, können Sie gerne auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen in Ahrendsdorf vorbei schauen.
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