Heute wende ich mich (mal wieder) mit einem Appell an Sie. Seit einigen Jahren wächst bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten erfreulicherweise das Bewusstsein für gute Lebensmittel. Die können und müssen nicht immer regional sein. Aber ganz schlecht wäre es auch nicht, denn jeder vermiedene Transport schont die Infrastruktur und die Natur. Und mindert den Tranportstreß für Tiere. Daher sollten wir mit dem erreichten nicht zufrieden sein. Seit ich mich beruflich um dieses Thema kümmere, gerate ich nun immer wieder in Diskussionen, wie die Erzeugung und der Absatz von regionalen Lebensmittel weiter gesteigert werden kann.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot

Viel wird dann geredet darüber, dass die Politik etwas machen müsste, dass mehr Förderung in diesen Bereich stattfinden muss und so weiter. Sicherlich ist da bis zu einem gewissen Grad auch etwas dran, aber leider führt es nicht wirklich zum Ziel. Die Politik kann der Wirtschaft keine Befehle erteilen und Fördermittel werden, um es milde auszudrücken, oft suboptimal eingesetzt. Ich habe daher schon häufig darauf verwiesen, dass es in meinen Augen der Kunde ist, der den größten Hebel in der Hand hat. Der Kunde ist König. Basta. Denn am Ende bietet der Handel das an, was nachgefragt wird. An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei. Das weiss übrigens auch der Handel. Nach dieser Maxime bestückt er sein Sortiment und das würden die meisten von uns genauso machen wenn sie Händler wären.

Viele haben es sich in der Opferrolle bequem gemacht

Nun mag man einwenden, dass die Konsumenten in den letzten Jahren eben durch den Handel „gesteuert“ wurden und nur das kaufen, was der Handel verkaufen möchte. Das beschreibt zwar einen Teil der Realität prinzipiell zutreffend. Aber es liefert gleichzeitig auch eine wunderbare Ausrede für viele Menschen, die sich auf diese Weise ganz elegant ihrer eigenen Verantwortung entledigen. Mal ganz im Ernst: Noch nie in der Geschichte der Menscheit war die Information über dieses oder jenes Lebensmittel oder den Hersteller eines Lebensmittels so einfach verfügbar. Was soll also diese argumentative Selbstentmündigung?

Der größte Hebel liegt nun mal beim Verbraucher

In Bayern gibt es eine erfolgreiche Regionalinitiative die es inzwischen sogar in Größenordnungen in den Lebensmitteleinzelhandel geschafft hat. Für den Erfolg von UNSER LAND haben vielen unermüdliche Idealisten den Grundstein gelegt, indem sie im beruflichen und privaten Umfeld für die Idee und die Produkte geworben haben. Der kommerzielle Durchbruch kam aber genau in dem Moment, als die Kunden beim klassischen Lebensmitteleinzelhandel immer wieder nach den Produkten von UNSER LAND gefragt haben. Und zwar nicht vereinzelt, sondern so häufig, dass der Handel bei den Produzenten angefragt hat, ob er deren Produkte verkaufen könnte. So herum und nur so herum wird ein Schuh daraus.

Fragen Sie nach – es wird sich lohnen

Die oft zu hörende Aussage „Ich kann alleine doch eh nichts machen“ scheint also nicht ganz zu stimmen. Natürlich wird es nichts bringen, als einziger beim REWE um die Ecke nach diesem oder jenen Produkt zu fragen. Aber schaden kann es auch nicht. Und wenn man dann im privaten Umfeld ein paar Menschen dazu bringt, das ebenfalls zu tun, dann kann man durchaus eine Wirkung erzielen. Sie entscheiden mit jedem einzelnen Produkt welches Sie in den Einkaufswagen legen mit über das Sortiment des Ladens. Wenn es Ihnen das Thema also wirklich wichtig ist, dann werden Sie aktiv, nerven Sie Ihre Freunde und den Fillialleiter ihres bevorzugten Supermarktes und kaufen Sie vor allem so regional wie möglich. Seien Sie eine Königin oder ein König, nicht ein Opfer.

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